13 | Plattdeutsche Ortsführung

Einladung zur Plattdeutschen Ortsführung

Joachim Wilhelm Sölter, Soldat aus dem Infanterieregiment Graf Wilhelm, lädt zur Führung ins historische Wölpinghausen. Er präsentiert auf Platt jahrhundertealte Eigenheiten seines Heimatortes und lässt sich dabei auch von modernen Zeiten nicht berirren.

Wenn es seine Zeit erlaubt, führt er sie gerne höchstpersönlich in der warmen Jahreszeit durch den Ort auf dem Rücken der Rehburger Berge. Sein knapp zweistündiger Rundgang ist versehen mit interessanten Einblicken in die Ortsgeschichte und herrlichen Ausblicken über das Steinhuder Meer und bis hin zur Porta Westfalica. 

Termine für die Ortsführung können kurzfristig mit Joachim Sölter unter der Telefonnummer 0172 5122532 vereinbart werden.

Start und Ziel in der Grünen Mitte

In Wölpinghausens “Grüner Mitte” erwartet Sie Joachim Wilhelm Sölter in der Uniform eines Infanteristen des Regiments Graf Wilhelm eV. Gehen Sie mit ihm die Runde, werden Sie 2896 Meter zurücklegen – also rund 4827 Schritte (bei 60 cm Schrittlänge) oder rund 4137 Schritte (bei 70 cm Schrittlänge). 

Begeben Sie sich auf einen spannenden Rundgang durch den Ort. Als zusätzliches Angebot sind die wichtigsten Punkte der Tour auch auf Hochdeutsch nachzulesen.

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(2) Die ersten drei Höfe

( → 222 Meter bis hier) Der Dorfteich und die ersten drei Höfe: Der Soldat des Grafen nähert sich gleich am ersten Punkt der Tour der Gründungszeit des Ortes, die um 800 n. Chr. gelegen haben mag. Darauf deutet die -hausen-Endung des Ortsnamens hin. Urkundlich ist Wölpinghausen im Jahr 1246 zum ersten Mal erwähnt.

Nummeriert worden sind die Höfe zur Zeit des Grafen Wilhelm, so berichtet Sölter. Und hier im Dorfkern, am ehemaligen, längst zugeschütteten Dorfteich standen die Höfe mit den Nummern 1,2 und 3, wie der ortskundige Soldat zu berichten weiß. 

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(3) Drieweloh - Kleiner Ortsteil mit besonderem Bewohner

( → 300,95 Meter bis hier) Das heutige Wölpinghausen ist aus mehreren, kleinen Streusiedlungen entstanden. Eine davon ist der Drieweloh, wie Sölter zu berichten weiß. Und mehr noch. Er zeigt uns an der heutigen Dorfstraße das Haus, in dem Johann Conrad Wieggreve gelebt hat. Der Kornhändler und Ackersmann ist nach der endgültigen Aufhebung der  Leibeigenschaft für Bauern (1810) im Jahr 1816 als Vertreter für die gesamte Seeprovinz in den schaumburg-lippischen Landtag gewählt worden.  

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(4) Eichengrund oder Swinebrook - Blick in die Vergangenheit

( → 295,95 Meter bis hier) Anrüchig ist die frühere Bezeichnung für die Streusiedlung im “Schweinebruch” überhaupt nicht. Sie bezeichnet einen feuchten Eichenwald, in dem die Schweine gehütet worden sind. Und doch heißt der Schweinebruch heute Eichengrund – für Sölter, dessen Urgroßvater eben aus dem “Swinebrook” stammt, gilt – mit einem Augenzwinkern” immer noch die historische Bezeichnung. Wichtiger ist ihm aber, die frühere Drei-Felder-Wirtschaft zu erläutern.

Nur wenige hundert Meter vom Standort hinter der Dorfstraße am Feldrand entfernt, verlief früher die Grenze, die die einstmalige Grafschaft Schaumburg teilte, ab 1648 gab es einen hessischen und einen schaumburg-lippischen Teil.

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(5) Niedernkuhle - das erste Tonloch für die Reihenhöfe

( → 253,25 Meter bis hier) Baustoffe für die Häuser mussten in den Dörfern früherer Tage oft in direkter Nähe gewonnen werden. So auch in Wölpinghausen. Noch heute steckt im Straßenname Niedernkuhle die alte Bedeutung: Hier am Fuße des Berges, in der niederen Kuhle also, wurde der Ton für den Bau der Häuser abgebaut. Später entstanden in der Niedernkuhle die ersten Höfe in Reihe.

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(6) Fürst mit Patenschaft

( → 149,21 Meter bis hier) An der Ecke Niedernkuhle/Dorfstraße standen die Häuser mit den Nummern 13 und 14. Zu dieser Zeit, als der Graf die Hausnummern einführte, standen in Wölpinghausen etwa 60 Häuser. Der erste “Schoolmester”, Christian Meyer, lebte in der Nr. 13 und unterrichtete 1768 schon in seiner Stube. 1840 lebte in der im Haus Nr. 14 die Familie eines armen Webergesellen mit insgesamt 11 Kindern, für das siebte Kind übernahm Fürst Georg Wilhelm die Patenschaft. 

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(7) Der freye Krug mit besonderem Gast

( → 283,58 Meter bis hier) Warum es in den Revolutionswirren von 1848 selbst im Fürstentum Schaumburg-Lippe leichter war, eine große Scheune zu bauen, weiß Sölter beim ehemaligen “Freyen Krug” zu erzählen. Die Gastwirtschaft selbst bestand seit 1560 und wurde besonders in den Zeiten des Grafen Wilhelm viel von durchziehenden Reisenden und Soldaten genutzt. Während der Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe auf dem Wölpinghäuser Berg sein Haus Bergleben errichten ließ, weilte er oft  bei der Gastwirtschaftfamilie Kölling. Als Dank bekam die Familie einen Ring mit eingraviertem “W” und der Jahreszahl 1776. 

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(8) Mühle, Molkerei und Steinbruch

( → 129,95 Meter bis hier) Von der längst verschwundenen Wölpinghäuser Mühle erzählt Sölter an der nächsten Station. Er steht vor der ehemaligen Zentral-Molkerei, die in den 1960er Jahren noch ein kurzes Aufblühen als Bettfedernfabrik hatte, aber inzwischen seit langen Jahren privat bewohnt wird.  In der Nähe des Ortsausganges in Richtung Bergkirchen fällt ihm nicht nur die Mühle ein, sondern auch die Steinbrüche am Berg. Dort wurde Schotter gebrochen und verkauft, damit sich die Einwohner etwas dazuverdienen konnten.

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(9) Gräfliche Schäferei zu Wölpinghausen

( → 157,67 Meter bis hier) Das frühere Sumpfgebiet “achtern Berge” nutzten die Wölpinghäuser Einwohner, um sich dort vor anrückenden Feinden zu verstecken. Später entstand dort die herrschaftliche Schäferei von Wölpinghausen. Der Schäfer nutzte das Gelände von der Landwehr bis zur Mühle. Auch über die Pacht weiß Sölter Bescheid: Der Schäfer musste jedes Jahr am 1. Mai 77 dicke Mahlhammel am Hof in Bückeburg abliefern.

Sölter weist aber zunächst mit der Hand hinter sich, um im Haus Nr. 38 den Standort der zweiten, dörflichen Kneipe und des ersten Kolonialwarenladens (um 1870) nicht zu vergessen.

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(10) Die drei Schulen

( → 253,56  Meter bis hier) Vor der prächtigen Schule aus dem Jahr 1907 stehend, weiß Sölter vieles aus der Schulgeschichte des Ortes zu berichten. Auch das große Lob zur Eröffnung musste dabei sein: Bei der Besichtigung der oberen Lehrerwohnung  staunte der aus Bückeburg angereist in Minister: “Wenn ich nicht Minister in Bückeburg wäre, möchte ich angesichts dieser herrlichen Aussicht Schulmeister in Wölpinghausen sein.”

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(11) Wölpinghausens Zentrum

( → 109,35 Meter bis hier) Bevor es vom Mittelpunkt des Ortes an der Meeresblickstraße weitergeht, muss der Soldat erst mal einen kräftigen Schluck aus der Pulle nehmen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es hier viel zu erzählen gibt: Vom ehemaligen Dorfkrug über der Feuerwehr, der zum Dorfgemeinschaftshaus wurde, und in dem seit mehreren Jahrzehnten kräftig Karneval gefeiert wird.  Vom ehemaligen Kindergarten, der nun als Kulturzentrum dient. Und natürlich auch vom weit und breit sicherlich schönsten Schützenkeller mit Meerblick … 

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(12) Das Matteschlösschen

( → 325,40  Meter bis hier) Sölter lässt natürlich auch das 1898 erbaute Matteschlösschen nicht aus. Der Rehburger Lungenarzt Dr. Lehreke ließ das Haus mit dem weithin sichtbaren Turm vom Architekten Ernst Meßwarb für seine Patienten erbauen. Sie sollten sich nach einem Spaziergang von Rehburg hinüber auf der grünen Matte erholen. Doch schnell wurde dass Matteschlösschen zum Ausflugslokal. Der Soldat weiß noch einige weitere Details zu berichten, ehe er sich in Richtung der letzten Station des Ortsrundgangs aufmacht.

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(13) Vom Junkerhof

( → 176,07 Meter bis hier) Vor 1500 bestand in Wölpinghausen ein so genannter Junkerhof. Wohl einer der größten Höfe in Wölpinghausen, dessen Bauern den Zins an die Familie von Münchhausen zahlen mussten. 1768 übernahm die Familie Bock den Hof und bewirtschaftet die diesen durchgängig bis 1961. Bocks hatten die ersten Dreschmaschinen im Ort, was ihnen später den Beinamen “Maschinen-Bock” einbrachte. 

 

( → 257,20 Meter bis zum Zielpunkt in der Grünen Mitte)

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( → 257,20 Meter bis zum Zielpunkt in der Grünen Mitte)

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