02 | Alte Schule

Hagenrunde Alte Schule
Das von Baumeister Meßwarb erbaute Schulhaus aus dem Jahr 1904. Die Aufnahme aus der Schulchronik stammt aus dem Jahr 1932.

Neue Grenze erfordert Schulbau

“Die hiesige Schulstelle ist am 3. Februar 1657 gegründet worden, um, wie es in einem Dokumente heißt, nach Erlangung des allgemeinen Friedens vom 14. Oktober 1648 zur Bezeugung eines dankbaren Gemüths die Kinder in der Furcht und Verwahrung des Herrn erziehen zu lassen.“ So ist in der Schulchronik berichtet.

Vor 1657 waren die Auhäger Kinder unter schwierigen Umständen nach Bergkirchen zur Schule gegangen – die Teilung Schaumburgs hatte eine Ländergrenze zwischen die Orte gezogen.

Wenig ist aus der frühen Schulgeschichte überliefert, doch Feuchtigkeit und Baufälligkeit sowie unzureichendes Lehrmaterial, diese Stichworte prägen die vorhandenen Texte. 1852 schreibt der Schullehrer Peters aus Auhagen nach 12 Jahren über das „höchst ungesunde Schulhaus“ mit den „nassen und düsteren Wänden“, daraufhin kaufte die Gemeinde das Grundstück Colonie No. 15 und ließ in der Nähe des alten Platzes ein Fachwerkhaus mit einem Schulsaal, einer Lehrerwohnung, Diele und Stallungen bauen.

 

 

“Der Türbalken ist in einem Haus in Mariensee verbaut”, heißt es in der Ortschronik von Auhagen. Die erfolgreiche Suche (2023) nach dem entsprechenden Haus im Neustädter Land hatte als Ergebnis, dass nicht nur der Türbalken zu sehen ist, sondern in den 1970er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nahezu alle noch brauchbaren Eichenbalken wieder verwendet worden sind.

So ergibt sich ein Eindruck von der Größe des Gebäudes (etwa 10 mal 12 Meter). Verglichen mit den anderen Fachwerkgebäuden aus der Auhäger Gegend hatte es vermutlich weiß verputzte Lehmgefache und keine roten Backsteingevierte.

 

LEINE-Zeitung 22. Juni 1988

Anbau erforderlich

Weil das Haus gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu klein und baufällig wurde, beauftragte die Gemeinde den Rehburger Baumeister Mestwarb mit einem Backstein-Zweckbau, der 1904 eingeweiht wurde.

Das Schulgebäude war nach dem Zweiten Weltkrieg mit Flüchtlingen dauerbelegt und gleichzeitig
die Kinderzahl sprunghaft angestiegen. Nach Hin- und Her entstand 1951 ein Erweiterungsbau mit einem neuen Klassenraum.

Gegen Ende des Jahrzehnts reichten die Kinderzahlen für eine eigene Schule nicht mehr aus. Nach mehr als 300 Jahren war im Jahr 1975 Schluss.

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