07 | Berghol / Landwehr

Bergschleife Berghol
Rechnung aus dem Fürstlichen Steinbruch von 1848.

Berghol - das „Bergloch“

Zwischen Wölpinghausen und der Schaumburger Landwehr an der Handelsstraße Bremen-Hannover besteht seit mindestens 1830 die Siedlung Berghol.

Ihren Ursprung vermuten Chronisten zwar wesentlich früher, doch die Bezeichnung Berghol, also „Bergloch“, ist seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts üblich.

Der Pächter der Sandsteinbrüche am Wölpinghäuser Berg hatte sich bei der Fürstlichen Hofkammer in Bückeburg beschwert, dass ihm aus dem nachts unbewachten Steinbruch Werkzeug gestohlen würde. Er schlug vor, einige Neubauern vor dem Sandsteinbruch (dem Bergloch) anzusiedeln.

Der Hofkammer in Bückeburg kam dieser Vorschlag sehr gelegen, weil der abgelegene Grenzdurchgang gerne für den Kornschmuggel genutzt wurde. Eine neue Siedlung sollte in beiden Fällen Abhilfe schaffen, sie stieß aber auf den Widerstand der Wölpinghäuser, die berechtigt waren, ihr Vieh im Wald zu hüten.

Bergschleife Berghol
Die alten Grenzbefestigungen der Grafschaft sind noch im Wald zu sehen.

Einen Ausweg aus der Situation fand die Regierung in Bückeburg mit der Gründung einer Försterei. Es entwickelte sich die „herrschaftliche Forstkolonie Berghol“ , der Jäger Bradt bekam 1799 einen Bauplatz und Bauholz, auch die Zollschranke wurde vom „freyen Kruge“ in Wölpinghausen nach Berghol versetzt. Trotzdem dauerte es bis zum Jahr 1818, bis ein zweites Gehöft in Berghol errichtet werden konnte. 1966 bestand der Ortsteil aus sieben Hofstätten, zwischenzeitlich auch mit Ziegelei.

Im Wald sind heute noch Wälle der ehemaligen Landesgrenze, der Schaumburger Landwehr, zu besichtigen. Der Wölpinghäuser Steinbruch, in dem auch versteinerte Sauriertritte gefunden wurden, ist lange stillgelegt. In den 1970er Jahren haben die Naturfreunde nach dort ein Fachwerkhaus umgesetzt und als ihr Vereinsheim betrieben, 2014 hat das „Infanterieregiment Graf Wilhelm“ das Haus übernommen. Der SV Wölpinghausen startet von dort seine Wandertage.

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