09 | Salzquelle / Landwehr

Bergschleife Salzquelle/Landwehr
Jakob Chrysostomus Praetorius verzeichnete 1770 auf seiner Karte vom Steinhuder Meer auch die Salzquelle an der Landwehr. (HStA Marburg)

Solequelle an der Grenze

Die Grafen von Roden-Wunstorf brauchten Anfang des 13. Jahrhunderts Geld. So verkaufte Conrad von Roden 1237 mit Zustimmung seines Bruders zwei Höfe mit allem Zubehör in Winzlar an das Kloster Loccum.

Den „Soltsoot“ aber behielt Conrad für sich. Spätere Nutzungsversuche als Saline – sogar ein Solebad war geplant – brachten immer wieder ein Ergebnis: Nicht ergiebig genug. Allerdings scheint die Sole im Kurbad Rehburg sogar bei hannoverschen Königen Anklang gefunden zu haben.

Die Solequelle befand sich auf Flächen im Grenzbereich zwischen welfischen und schaumburgischen Territorien in der direkten Nachbarschaft des seit 1637 befestigten Durchlasses der Schaumburger Landwehr bei „Buschmanns Hauß“ .

Graf Adolf XIV. von Holstein-Schaumburg schloss am 11. August 1584 mit seinem Landdrost und Drost vom Amt Sachsenhagen, Hermann von Mengersen, einen Vertrag.

Bergschleife Salzquelle/Landwehr
1604: Bericht von Johann Krug, fürstlich-hessicher Salzgreve, über die gräflichen Saltwerke zu Soldorf und Wiedenbrügge. (Landesarchiv Bückeburg)

Unter anderem bezahlte von Mengersen 1700 Reichstaler und durfte so sein „neues Kohlbergwerk und Salzwerk“ im Amt Sachsenhagen „benutzen“, vermutlich die Salzquelle an der Landesgrenze.

1729 wird die Quelle wieder einmal neu entdeckt. Aufgrund der Grenzlage gibt es Überlegungen, das Salz und nahe Steinkohlenlager grenzübergreifend mit dem benachbarten Rehburg zu nutzen. Daraus wurde nichts. Weitere Versuche scheiterten, gewinnbringend die Sole zu fördern. Bis 1745 waren die Anlagen des Salzbergwerks abgebrochen.

Von 1812 an floss die Sole ins Kurbad nach Rehburg und wurde zu Heilzwecken genutzt. Wie lange, ist nicht bekannt. 100 Jahre später kam das Grundstück in Privatbesitz. In den 1920er Jahren entwickelten die Gemeinden Wiedenbrügge, Wölpinghausen, Bergkirchen und Schmalenbruch den Plan, eine Solebadeanstalt zu bauen. Ihr Vorschlag wurde abgelehnt.

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