10 | Stollen Wiedenbrügge

Bergschleife Stollen Wiedenbrügge
Verlauf des Wiedenbrügger Stollens mit der eingezeichneten Kohleverladung am Atgebergschacht. (Kartengrundlage: Open Street Map)

Kohle für Kali

Entdeckt worden sind die Kohlevorkommen am Wiedenbrügger Berg vermutlich schon vor dem 16. Jahrhundert.

Die Vorbereitung zum planmäßigen Abbau begann 1920 mit dem 24,4 Meter tiefen Versuchsschacht Wiedenbrügge. Der Versuchsschacht befand sich in der Nähe des heutigen Landhotels Kapellenhöhe – am rund 150 Meter entfernten Parkplatz an der Bundesstraße 441.

Die Erkundung ist offenbar erfolgreich gewesen: 1921 fuhren Bergleute den Wiedenbrügger Stollen auf. Mundloch und Schachtgebäude wurden auf dem Gelände gebaut, das über Jahrzehnte „der Luftige“ genannt wurde und heute Kapellenhöhe heißt.

Abgebaut wurde Steinkohle auf einer Länge von 1645 Metern. Das Steinkohlen-Flöz, also die abbaubare Kohlenschicht, war zwischen 57 cm und 70 cm dick.

Bergschleife Stollen Wiedenbrügge

Am nördlichen Ende des Atgebergschachtes befand sich an der Trasse der Steinhuder-Meer Bahn ein Haltepunkt mit Ausweichgleis, um die Züge mit Kohlen zu beladen.

Ein großer Teil der Kohle diente dazu, das Kaliwerk Sigmundshall in Bokeloh zu betreiben. Der Abbau in Wiedenbrügge versorgte die Landwirtschaft mit Kohle, einige Gastwirtschaften gehörten ebenfalls zu den Kunden. Zeitweise wurde auch das Hagenburger Schloss mit Kohle aus Wiedenbrügge beheizt. Der Betrieb am Wiedenbrügger Berg geriet schnell ins Defizit: 1925 war Schluss.

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